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Chronik der KG Narrenzunft Nieder-Weisel e.V.

Teil III (Die Jahre nach dem 55. bis zum 66. Jubiläum)

Wir schreiben das Jahr 2016. Ich sitze am PC um für die Chronik die wichtigsten Geschehnisse der letzten 11 Jahre aufzuschreiben. 11 Jahre sind bereits vergangen seit wir unser 55jähriges Jubiläum feierten. Kaum zu glauben, wie die Zeit vergeht.

Im zweiten Teil der Chronik hieß es: Zitat: Es wird ein „großes“ Prinzenpaar geben mit Hofdame und Hofmarschall und selbstverständlich ein Kinderprinzenpaar. Und genau so war es. Unglaublich dabei ist die Tatsache, dass ich die Prinzessin war mit Prinz Jürgen an meiner Seite.

Wir durften eine unvergesslich schöne Zeit erleben mit insgesamt 32 Terminen, in denen wir gemeinsam mit unserem Hofstaat, Meike und Ulrich Häuser und dem Kinderprinzenpaar Kai Höhle und Theresa Bonarius die KG Narrenzunft  repräsentierten. Außer den Sitzungen befreundeter Vereine besuchten wir den Nieder-Weiseler Kindergarten und diverse Seniorenheime. Seitdem gehört das Seniorenheim Graubert in Oppershofen zum festen Bestandteil des Terminkalenders des alljährlichen Kinderprinzenpaares.

Nachdem der Sitzungspräsident, Arno Zimmermann, nach 17 Jahren ausgerechnet in der Jubiläumskampagne bedingt durch einen Bandscheibenvorfall ausfiel, sprang sein Bruder, Eddie Zimmermann, für ihn ein.

Endlich, nach 11 Jahren hat sich ein neues Erwachsenen Prinzenpaar gefunden. Diesem stehen wir sehr gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.

Am 01.12.2005 übernahm Andreas Ortwein den Vorsitz des Vereinsrings Nieder-Weisel. Der Zusammenschluss der Nieder-Weiseler Ortsvereine wurde 1976 gegründet.

Der Veranstaltungskalender wurde in den kommenden Jahren immer wieder an den jeweiligen Bedarf angepasst:

Die Rathausstürmung wurde bis zum Jahr 2009 durchgeführt.

Mangelndes Interesse seitens der Bevölkerung war der Hauptgrund weshalb sich alle teilnehmenden Vereine für die Abschaffung der Rathausstürmung entschieden. Außerdem stellte die Stadt Butzbach das sponsern der Würstchen ein.

In den folgenden Jahren fanden zwei Abendsitzungen statt. Nachdem die Kinder-und Jugendsitzung immer mehr Zuspruch bei den Besuchern fand und die

Sonntagssitzung einen kontinuierlichen Rückgang verzeichnete, wurde diese 2009 abgeschafft. Den Kinderfasching und das Männerballett-Tanzturnier am Rosenmontag gibt es noch bis heute. 2006 trat das Narrenquartett in veränderter Besetzung auf: Ulrich Häuser, Nico Häuser, Jörg Parr und Dominik Dein

Die Wagenbauer zogen 2006 in die neue Wagenbauhalle, An der Comturkirche, von Rainer und Regina Bonarius um.  

Das Motto im Jahr 2007 zum Hessentag in Butzbach: „Die KG feiert Hand in Hand mit Butzbach und dem Hessenland“. Der Verein beteiligte sich am Hessentag mit diversen Tanzgruppen. Tobias Krausgrill brillierte im Alter von gerade mal fünf Jahren in der Bütt und eroberte die Herzen aller Gäste im Nu. Als jüngster Redner aller Zeiten hat er Geschichte geschrieben. Ebenso unvergesslich bleibt das Finalelied von Sina Späth mit dem Hit „Die Show ist over.“

Nachdem der Verein zwei Jahre lang keinen Gewinn erwirtschaftete wurde 2007 an allen Ecken und Enden gespart. Bei der Disco wurde ein günstigerer Sicherheitsdienst eingesetzt. Die Mitglieder selbst putzten die Halle nach den Veranstaltungen. Rudi Klöpfel aus Butzbach, ein Onkel von Sabine Späth, filmte die Sitzungen. Eine professionelle Firma hatte im Vorjahr EUR 600,00 Honorar in Rechnung gestellt plus EUR 150,00 für die DVD’s. 

Die Mitgliedsbeiträge betrugen EUR 15,00 pro Mitglied und EUR 7,50 für den Ehegatten. Trotz allem wurde die Discoveranstaltung abgeschafft. Aufwand und Ärger sowie Rückgang der Besucherzahlen stand in keinem Verhältnis mehr zum Gewinn.

Dietmar May, bekannt als langjähriger Büttenredner, trat an den Sitzungen 2007 erstmals als Protokoller auf. In kurzen Reimen passend auf den Punkt gebracht brillierte er in dieser Rolle; sie schien wie für ihn gemacht zu sein. Etliche Jahre hatte er das „Amt“ des Protokollers inne und war sehr erfolgreich damit unterwegs.

In der Kampagne 2007/2008 schaffte der Elferrat neue Elferratskappen an.

Die Bembelsänger – Harald Adami, Matthias Scholz, Volkmar Dein, Benny Haag und Jörg Welker- feiern 20jähriges Bühnenjubiläum. Am 23.11.2007, im Rahmen eines Bembelsängerkonzertes, wurden Harry und Volkmar nach 20 jähriger Bembelsängerzeit in den wohlverdienten musikalischen Ruhestand verabschiedet und zu “Ehren-Bembelsängern” ernannt.

Die „Lollipops“ mit ihrer Trainerin,  Linda Nowak, traten 2008 letztmals auf.

Beim Männerballett-Tanzturnier am Rosenmontag 2009 traten 12 Männertanzgruppen auf; so viele wie nie zuvor.

In liebevoller Detailarbeit gelang es den Wagenbauern, rund um Alexander Hahn,  in unzähligen Stunden ein Piratenschiff als Umzugswagen herzustellen. 2009 stach die „Black Pearl“ dann erstmals in Ober-Mörlen in See.

Nach 21 Jahren als Sitzungspräsident beabsichtigte Arno Zimmermann sein Amt abgeben. Nach diversen Überlegungen und Gesprächen wurden folgende Veränderungen geplant:

1. Sitzungspräsident: Eddie Zimmermann
2. Präsident: Julian Welker (war zu dieser Zeit noch in beruflicher Ausbildung)
Arno Zimmermann wird zum Ehrensitzungspräsidenten ernannt
1. Vorsitzender:  Jürgen  Abendroth
2. Vorsitzender: Alexander Hahn

Zur Entlastung des Präsidenten sollte ein Programmausschuss gegründet werden. Nach Abschluss seiner Berufsausbildung sollte Julian Welker das Amt des Sitzungspräsidenten übernehmen.

Doch dann kam fast alles anders. Am 12.02.2009 stand Eddie Zimmermann vor der Haustür von Jürgen Abendroth und überreichte alle Vereinsunterlagen an den fassungslosen 2. Vorsitzenden. „Aus privaten Gründen“ legte er sein Amt  mit sofortiger Wirkung nieder. Das waren zehn Tage vor dem Fastnachtswochenende.

Diese kritische Situation entstand natürlich nicht von heute auf morgen. Im Nachhinein betrachtet gestaltete es sich schwierig, bei Unstimmigkeiten, Vereinsleben und Privatleben problemlos miteinander zu verbinden. (1. Vorsitzender, Gardeleiterin und Tanzmariechen bzw. Gardemädel)

Viele kleine Mosaiksteinchen ließen zusammen aufgeschüttet einen großen Berg an Problemen entstehen. Eine ausreichende und ehrliche Kommunikation fand nur noch unzureichend statt. Um der allgemeinen Verunsicherung entgegen zu wirken, wurden die wohl meisten Gespräche in der Vereinsgeschichte geführt. Doch trotz aller Bemühungen waren Differenzen entstanden, die nicht zu überbrücken waren. Die Situation endete mit dem Austritt von Eddie und Sonja Zimmermann aus dem Verein. 

An der Mitgliederversammlung vom 25.04.2009 wurden Jürgen Abendroth zum 1. Vorsitzenden und Julian Welker zum 1. Sitzungspräsidenten gewählt. Alexander Hahn übernahm das Amt des 2. Vorsitzenden und Arno Zimmermann wurde zum Ehrensitzungspräsidenten ernannt.

Stand Mitgliederzahl zu diesem Zeitpunkt: 356 Mitglieder

Beim Rückblick auf ihr erstes Jahr als 1. Vorsitzender und 1. Sitzungspräsident wurden Jürgen Abendroth und Julian Welker eine hervorragende Arbeit von der Mitgliederversammlung bestätigt. Kommunikation war für den 1. Vorsitzenden das Fundament für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Ihm war -und ist es bis heute- sehr wichtig, dass grundlegende Entscheidungen vom gesamten Vorstand getroffen wurden, nicht von ihm alleine. Der Vorstand diskutiert gemeinsam über eine Sache; auch die daraus resultierenden Entscheidungen werden von allen gemeinsam getragen. Natürlich spielt er als 1. Vorsitzender dabei eine tragende Rolle.

Auch die Entscheidung mehr Verantwortung an junge Leute zu übertragen, durch die Wahl in den Vorstand, war die einzig richtige. Ein funktionsfähiger, erfolgreicher Verein gemeinsam aus einem Team zwischen Älteren und Jüngeren das war und ist das Ziel.

Am 4. Mai 2009 wurde der Programmausschuss gegründet. Feste Stammmitglieder waren: Julian Welker, Volkmar Dein, Linda Nowak, Arno Zimmermann, Sabine Späth, Karen Hofmann und Jürgen Abendroth.

Prinzipiell war und ist der  Programmausschuss eine offene Runde, an der Jeder teilnehmen kann. Die Aufgaben des Programmausschusses sind:

  • Unterstützung des Sitzungspräsidenten und der Auftretenden
  • Vorbereitung der Programme für die Sitzungen oder sonstige Veranstaltungen der KG
  • Koordination von Musik der Tanzgruppen
  • Mitspracherecht
  • Anwesenheit bei den Übungsstunden
  • Verbindung zu den Rednern und Unterstützung der Redner

Die Kosten, wie z. B. Mieten, Versicherungen, Gema, Feuerwehr, Schankerlaubnis usw. sind in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Um in Zukunft Investitionen vornehmen zu können ist es erforderlich weitere Veranstaltungen durchzuführen. In den Jahren 2008, 2010 und 2012 verpflichtete die KG Narrenzunft das KIKERIKI-Theater aus Darmstadt sowie 2008 und 2012 den Comedian Bernd Stelter. Diese „Events“ machen es möglich, auch größere Investitionen im Verein vorzunehmen.

In der Kampagne 2009/2010 wurden erste Überlegungen angestellt bzgl. der Sanierung oder einem Neubau der Mehrzweckhalle in Nieder-Weisel.

Selbstverständlich zog sich dieses Thema wie ein roter Faden durch sämtliche Sitzungen und wurde immer wieder heiß diskutiert. Im Mai 2010 war der Neubau der Mehrzweckhalle beschlossen und kurz darauf wurde mit den Bauarbeiten begonnen.

Schon im Vorfeld stellte der Vorstand Überlegungen an, wo die kommende Kampagne ausgerichtet werden könnte. Die Lösung hieß „Hoch-Weisel“. Dass es im Endeffekt drei Kampagnen wurden, konnte niemand im Voraus ahnen.

In der Kampagne 2010/2011 fanden also die Sitzungen in der Hausberghalle in Hoch-Weisel statt. Pünktlich zu „60 Jahre KG Narrenzunft“ legte sich der Elferrat neue Uniformen zu und die große Garde erhielt neue Gardekostüme. Die Sitzung wurde eröffnet mit einer Laudatio aller Büttenrednerkinder.

Leider war die Hausberghalle am Fastnachtswochenende schon belegt, so dass hier auch über eine Alternative nachgedacht werden musste. Diese hieß: „Winterzelt.“ Eine Idee von Volkmar Dein, der federführend für die KG in der Sache „Mehrzweckhalle“ tätig war. Und genau hier an dieser Stelle im III. Teil der Chronik geht Volkmar Dein mit dem Projekt „Winterzelt“ in die Vereinsgeschichte ein. So wie Neil Armstrong und der Mond untrennbar miteinander verbunden sind, so wird Volkmar untrennbar mit dem KG Projekt Winterzelt verbunden sein. Vorstand und Aktive sind ihm ewig dankbar für seine Einsatzbereitschaft und sein Engagement.

Das Fastnachtswochenende im Winterzelt verlief folgendermaßen:

  • Samstag: 70er Jahre Revival Party des GV  Liederkranz
  • Rosenmontag: Kinderfasching und Männertanzturnier
  • Dienstag: Comedyabend mit Bodo Bach und den Bembelsängern

Außen Eis – innen heiß. Comedyabend am Fastnachtsdienstag im beheizten Winterzelt!

Zitat aus den Vereinsunterlagen: Im beheizten Winterzelt gab es das beste Männertanzturnier bisher überhaupt. Außergewöhnlich und sicherlich einzigartig, hervorragende Tanzgruppen ein Heiratsantrag auf der Bühne, die -glücklicher-weise erst zum Schluss- auch noch eingebrochen war. Strahlende Sieger aus Kaichen mit einem erstklassigen Tanz und Stimmung bis zum Schluss. Es war einfach „geil.“

In den drei Jahren in Hoch-Weisel fanden jeweils eine Fremdensitzung und die Kinder- und Jugendsitzung statt. Für die Gäste wurde ein Buspendelverkehr zwischen Nieder-Weisel und Hoch-Weisel eingerichtet.  Die Veranstaltungen am Fastnachtswochenende: Am Rosenmontag Kinderfasching und Männertanzturnier, am Dienstag eine interne Feier.

Seit dem Abriss der alten Mehrzweckhalle hat der Gesangverein Liederkranz die Veranstaltung am Fastnachtssamstag eingestellt.

Am 24. Januar 2010 fand erstmals ein „Gottesdienst anders“ zum Thema Karneval statt. Der etwas andere Gottesdienst entstand aufgrund einer Idee von Linda Nowak und Ulli Scholz. Beide Karnevalsvereine wirkten dabei mit; viele Aktive in ihren Kostümen. Nach anfänglicher Euphorie gingen die Teilnehmerzahlen stetig zurück, so dass der „Gottesdienst anders“ nach vier Jahren wieder abgeschafft wurde. Schade übrigens, wie ich persönlich denke. 

Der Onkel von Sabine Späth, Rudi Klöpfel, muss aus gesundheitlichen Gründen das Filmen der Sitzungen aufgeben. Damit wurde 2011 das Filmen der Sitzungen eingestellt.

2012 entschlossen sich die Trainerinnen der Tanzgruppen auf den obligatorischen Blumenstrauß zu verzichten und das Geld einer gemeinnützigen Organisation oder einem sozialen Zweck zu spenden. Eine schöne Geste, die seit dem jedes Jahr praktiziert wird.

2012 belegten die Kehloff Cookies mit den beiden Trainerinnen Susanne Sommer und Kristin Sivinski den sechsten Platz bei den Hessischen Meisterschaften der Männerballette. 

Am 31.12.2012 wurde der Klimperkasten geschlossen.

2013 wird aus dem Narrenquartett das Narrenquartett plus. Zu den beliebten Sängern Ulrich Häuser, Jörg Parr, Dominik Dein und Heiko Habermann gesellte sich Jochen Schrenk.

In der Kampagne 2013/2014 machten Schlagzeilen bzgl. neuer TÜV-Auflagen für Umzugswagen  in den Tageszeitungen von sich reden. Es kamen hohe Kosten für  Gutachten und Umbau der Wagen auf die Vereine zu. Einige Fastnachtsumzüge standen vor dem Aus. Eine TÜV-Abnahme für die Umzugswagen der KG Narrenzunft wäre viel zu teuer geworden.

Die Fertigstellung der neuen MZH war geplant für November 2012, das Richtfest wurde am 23.04.2012 gefeiert und nach weiteren Verzögerungen fand die Einweihung der neuen Mehrzweckhalle endlich am 23.08.2013 statt.

2014 sollte also das Jahr der Rückkehr aus Hoch-Weisel sein. Es wäre zu schön gewesen, wenn alles sofort reibungslos funktioniert hätte. Die neue Halle wies gleich zu Beginn Brandschutzmängel und Mängel in der Statik auf, so dass die Decke mit Fichtenstämmen gestützt werden musste. In diesem Zusammenhang bekam das Sprichwort „Ich glaub ich steh im Wald“ gleich eine andere Bedeutung.

Da nicht alle Missstände erwähnt werden können, an dieser Stelle nur noch eine von vielen „Anekdoten“. Der Hausmeister hatte einen anderen Bestuhlungsplan für die Fremdensitzung von der Stadt Butzbach bekommen, als die KG; mit weitaus weniger Sitzplätzen. Nach einigem Trubel  und einigen Aufregungen fand eine Krisensitzung mit Bürgermeister Merle statt, der zu guter Letzt eine Ausnahmegenehmigung für die Fremdensitzung erteilte.

Für die neue Mehrzweckhalle wurde ein neues Elferratsschiff gebaut und eine neue Bühnendekoration angeschafft.

Der Veranstaltungskalender sah folgendermaßen aus:

  • Eine Fremdensitzung
  • Die Kinder- und Jugendsitzung 
  • Am Rosenmontag der Kinderfasching und das Männerballett-Tanzturnier.
  • Aschermittwoch: Abschlussfeier im Tennisheim

Schon in Zeiten der alten Mehrzweckhalle hatten die jungen Leute im Verein den Wunsch eine „eigene Veranstaltung“ ins Leben zu rufen und die Verantwortung zu tragen. Endlich, im Mai 2014 konnte die Idee in die Tat umgesetzt werden mit dem 1. Weiseler Gaudicup. Eine Veranstaltung die bis heute ausschließlich von den jungen Leuten organisiert wird. Frauen- und Männertanzgruppen tanzen für ihr Dorf gegen andere Dörfer um den Siegerpokal. 1 Dorf – 2 Tänze 3 Gewinner

„Just KiddinG,“ eine neue Showtanzgruppe bestehend aus jungen Mädels wurde gegründet und in der ersten Zeit trainiert von Daniela Krausgrill und Jermaine Tramontano. Die Aktiventreffs fanden im Vereinsheim des Sportvereins statt.

Seit der ersten Kinder- und Jugendsitzung 2004 kümmerte sich Sabine Späth mit viel Engagement um die Kinderbüttenredner. Viele Jahre besuchte sie mit den Kindern die Büttenrednerschule von Karl Oertl in Frankfurt. 1992 für den Großen Rat, die Dachorganisation der Frankfurter Karnevalsvereine gegründet, hatte die Schule Bestand bis 2014. Nach der Schließung verlegte sie kurzer Hand die Unterrichtsstunden nach Nieder-Weisel. Mit Hilfe von Ernst Kuhnimhof, ehemaliger Lehrer der Frankfurter Rednerschule, und Theresa Bonarius setzt sich Sabine Späth bis heute weiterhin für den Erfolg der Kinder auf der Bühne ein.

Stellvertretend für alle Büttenredner möchte ich an dieser Stelle Theresa Bonarius nennen. Seit der ersten Kinder- und Jugendsitzung stand sie in der Bütt. 2010 trat sie erstmals an der Abendsitzung auf. Theresa ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass alles, was man im Zusammenhang mit einem Vortrag erlernt, auch Früchte trägt. Gestik, Mimik und Betonung verbunden mit Spaß und Engagement wirken sich ausschließlich positiv auf die Arbeit in der Schule und im späteren Berufsleben aus.

Ein großer Dank gilt allen Tanzgruppen. Angefangen von den kleinen Strolchen über alle Kindertanzgruppen und Kindergarden über die großen Garden und Showtanzgruppen. Stellvertretend für alle Trainerinnen der Kindertanzgruppen möchte ich besonders Karen Hofmann erwähnen, die auch für die Koordination der Kindersitzung verantwortlich ist. Seit Jahren leisten die Trainer und Trainerinnen hervorragende Arbeit. Was bei den großen der Ansporn ist bei einem Wettbewerb ganz oben -vielleicht auf dem Treppchen- einen Platz zu belegen, ist bei den Kleinen der Spaß an der Freude und der Gemeinsamkeit. 

Der Vorstand der KG Narrenzunft fördert die Tänzer und Tänzerinnen durch Angebote wie z.B. Trainingsfreizeiten in der Freizeiteinrichtung „Uhu“ in Langenhain Ziegenberg und spezielle Tanzworkshops mit dem Schwerpunkt „Hebefiguren“. Mit ideenreichen Choreografien feierte die Gruppe imPuls beachtliche Erfolge. Die beiden Tanzmariechen, Chiara Welker und Janina Kuhn, bezaubern mit ihren tänzerischen Darbietungen auf der Bühne.

Nicht nur die Tanzgruppen machen von sich reden, auch die Büttenrednerkinder waren gefragt. Souverän absolvierten David Groß und David Harms-Moreno Auftritte beim Wetterauer Mundartwettbewerb im Süßer-Festzelt der Kelterei Müller und beim Mundartnachmittag in der Bindernagelschen Buchhandlung.

Chiara Welker gründete eine neue Sketchgruppe mit Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen rund um Tobias Krausgrill. Die jungen Leute sind euphorisch bei der Sache und bilden mittlerweile auch einen Teil des neuen Wagenbauteams. Begeistert sind sie mit dabei einen neuen Elferratswagen für die kommende Jubiläumskampagne zu bauen.

Außer den eigenen Auftretenden war es mittlerweile Usus für ein oder zwei Programmpunkte externe Künstler zu engagieren. Z.B. die Hilde aus Bornheim, Comedy Magic und die Kinziggeister. Desöfteren wurde die Doof Nuss alias Helmut Schad als Gastredner verpflichtet. Unvergessen bleiben die brillanten Reden von Julian Welker als Bademeister und als Horst Schlämmer. Als Rednerin aus den eigenen Reihen stieg auch Sina Späth immer mal wieder in die Bütt.

Die Präsidentenpaare der Kinder- und Jugendsitzungen waren:

Schlagzeile am 03.06.2014: Weiseler Narren bewältigen „Sommer-Challenge“. Faschingswelle bis nach Mittelhessen gerollt. Am 1. Juni schlängelte sich ein kleiner Fastnachtsumzug durch die Straßen von Nieder-Weisel; die Sommer -Challenge hatte  auch vor der KG nicht halt gemacht. Auf dem schnellsten Wege wurde der Umzug organisiert um einem sonst fällig gewordenen Spanferkelessen zu entgehen.

Im August 2014 fand die Kirmes mit neuem Konzept und neuem Namen unter dem Dach des Vereinsrings statt: „Weisel feiert.“

Das UrFest „Kirchweih“ war schon etwas in die Jahre gekommen. Schon lange  war sowohl ein Besucherrückgang als auch  mangelnde Bereitschaft zum Helfen zu verzeichnen. Heute ist aus der Kirmes die „Biergadde-Kerb“ geworden.  Eine Veranstaltung an zwei Tagen, Samstag und Sonntag; klein aber fein.

Am 01.11.2014 verstarb der letzte Gründer der KG Narrenzunft Herr Walter Häuser im Alter von 89 Jahren. Erst Ideen wurden geboren eine zweite Sitzung ins Leben zu rufen. Aufgrund des Geräuschpegels an der Fremdensitzung sollte den -ich nenne sie mal: „Schwätzern“ eine „etwas andere“ Sitzung angeboten werden. Eine Sitzung mit Moderation anstatt Elferrat, mit denselben Tänzen, Gesang und Sketchen allerdings ohne Reden.

Der Name war gefunden: Sitzung x anders = gute Laune

Der Kartenvorverkauf findet bis heute jeweils am zweiten Sonntag im neuen Jahr im Hof des 1. Kassierers, Uwe Krausgrill,  mit Glühwein und Würstchen statt. Die Karten für die klassische Fremdensitzung und für die Kinder- und Jugendsitzung werden weiterhin über die Telefon-Hotline verkauft.

2014 wurde  Svenja Struben zur 2. Sitzungspräsidentin gewählt. Seitdem unterstützt sie den Sitzungspräsidenten, Julian Welker, hervorragend bei seiner Arbeit.

Für den in die Jahre gekommenen Kinderfasching am Rosenmontagmittag wurde 2015 ein neues Konzept entworfen. Selbstverständlich hatten alle Kindertanzgruppen und das Kinderprinzenpaar ihren Auftritt, zwischendurch wurden Spiele gemacht, z. B. Dosenwerfen, es gab Kinderschminken, Kaffee und Kräppel und ein Zauberer und Ballonkünstler unterhielt die Kinder mit seinen Attraktionen. Ein rundum gelungenes Konzept für klein und groß bei geringem Eintrittspreis.

Der Veranstaltungskalender sieht mittlerweile so aus:

  • Klassische Fremdensitzung
  • Kinder- und Jugendsitzung
  • Sitzung x anders = gute Laune
  • Faschingswochenende:
  • Kinderfasching
  • Männerballett-Tanzturnier
  • Heringessen im Clubraum

Die Glocke schließt zum 30.06.2015 ihre Pforten. Damit ging eine über 100järige Gasthaus-Tradition zu Ende.

Daraufhin wurden die Aktiventreffs ins Vereinsheim des Sportvereins verlegt. 

Auf Initiative von Sabine Späth erarbeitete ein Team neue Vorschläge für das 2016 bereits zum 14. Mal stattfindende Männerballett-Tanzturnier.

In den letzten Jahren war es sehr mühsam geworden neue Tanzgruppen zu gewinnen und alte Gruppen zu motivieren weiterhin dabei zu bleiben. In einem regen Austausch wurden Vorschläge gemacht und über Hinweise der Kehloff Cookies diskutiert.  Eintritts- und Getränkepreise, Fanermäßigung, Tischreservierungen, Sonderpreise und vieles mehr stand auf dem Prüfstand. 

Am Ende enthielten die Einladungsschreiben für die Männertanzgruppen folgende Neuerungen:

  • Wir reservieren 2 Stehtische für jede Gruppe
  • Eintritt EUR 6,00
  • FAN-Ermäßigung ( ab mind. 15 Pers. mit Voranmeldung    und Vorabüberweisung pro Person EUR 5,00) > Happy Hour nach dem Programm
  • Leinwand

Wir dürfen alle auf das nächste Männerballett-Tanzturnier gespannt sein.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich gerne die großartigen Erfolg der Kehloff Cookies in der Kampagne 2015/2016 erwähnen. Sie nahmen an mehreren Wettbewerben teil und haben sehr gute, ja sogar erste und zweite Plätze belegt.

Ebenfalls sehr erfolgreich waren 2015/2016 die Middis bei verschiedenen Showtanzturnieren vertreten.

Die Homepage erstrahlt in neuem Glanz. Der 1. Vorsitzende, Jürgen Abendroth,  hat sich professionelle Unterstützung geholt und sorgt dafür, dass die Homepage immer zeitgemäß und auf dem neusten Stand ist. Seit Jahren schon zur Tradition geworden sind die gereimten Verse von Linda Nowak und Sabine Späth am Aschermittwoch. Während der Kampagne halten die beiden Augen und Ohren offen und schreiben sich auf, was so alles im Verein passierte.  Als kleine „Schmunzelgeschichten“ vorgetragen findet sich der eine oder andere darin wieder und alle haben ihren Spaß daran. Das Highlight am Aschermittwoch ist jedes Jahr die Ernennung des „Narr des Jahres“. 

Zum Schluss möchte ich gerne einige Aktive besonders erwähnen, die in der Kampagne 2016/2017 mit einem Verdienstorden der IGMK ausgezeichnet werden:

Jürgen Abendroth: Seit 2009 1. Vorsitzender, zieht lieber die Fäden im Hintergrund, ehem. Prinz.   

Volkmar Dein: Eintritt: 23.02.1971, seit 1974 – heute im Vorstand. Längstes Vorstandsmitglied. Sein Rat und seine Unterstützung unverzichtbar.

Meike Häuser: Langjährige, treue Aktive, U.a. Gardeleiterin, Zeugwartin, Kinder- und Erwachsenenprinzessin. Fast 20 Jahre im Vorstand.

Uwe Krausgrill: einzigartiger 1. Kassierer seit 1995, für jeden Schabernack zu haben.

Thomas Marx: Als Obernarr unverzichtbar im Hallen- und Wagenbau, unvergesslicher Frauencharakterdarsteller in der Sketchgruppe, jahrzehntelanger, treuer Aktiver

Dietmar May: langjähriges Vorstandsmitglied, Hallenbau, Wagenbau, Büttenredner, Protokoller

Linda Nowak: „Obernärrin“ seit Jahrzehnten aktiv in vielen Bereichen. U.a.  Kindersketchgruppe, große Sketchgruppe, Büttenrednerin, langjährige 2. Sitzungspräsidentin, Moderation am Rosenmontag, Jugendelferrat, treue Aktive

Anett und Jörg Parr: Beide seit 2002 im Vorstand, mittlerweile ein unschlagbares Team im Wirtschaftsausschuss.

Sabine Späth: Seit 1992 im Verein, Seit 1997 1. Schriftführerin, ehem. Büttenrednerin, Texterin u.v.m., ehem. Prinzessin

Arno Zimmermann: Eintritt: 11.11.1965, seit 1978 bis heute im Vorstand, 21 Jahre Sitzungspräsident jetzt Ehrensitzungspräsident. Brillierte in der Bütt als Rentner mit Bauchtanz, ehem. Prinz

Epilog

In der letzten Ausgabe der „Deutschen Fastnacht“ – das ist die Verbandszeitschrift des Bundes Deutscher Karneval – sind einige Beiträge zum Thema: Karneval im Wandel der Zeit veröffentlicht. Gerne möchte ich einige Passagen daraus aufgreifen: Eine kritische Momentaufnahme von Rainer Holzhauser. „Neue Prinzen braucht das Land:“ In den letzten Karnevalssessionen hat bei den Prinzen ein gewisses Umdenken stattgefunden. Statt der traditionellen Uniform in Weiß-Blau oder Rot-Weiß war z.B. der diesjährige Stadtprinz von Mannheim ganz in Schwarz gekleidet. Die Uniform von einer jungen Designerin im Kosakenschnitt extra angefertigt stiefelte der gutaussehende Prinz selbstbewusst durch die Kurpflanz und stellte  bei verschiedenen Gelegenheiten nicht nur als Prinz sondern aus al DJ und Radiomoderator eindrucksvoll unter Beweis, dass er sehr wohl auch junge Leute für die Fastnacht begeistern kann. Neue Wege wollte er gehen und den Spagat zwischen nachtschwärmerischen Aktivitäten bei hämmernden Technobeats mit den traditionellen Karnevalsgepflogenheiten verbinden. Es ist ihm tatsächlich gelungen. Es liegt offensichtlich daran, Ideen und Konzepte zu entwickeln um die Akzeptanz bei Jung und Juggebliebenen in der Waage zu halten. Ein guter Weg, der kein leichter sein wird.

Desweiteren betrachtet der Schreiber die Fernsehfastnacht – was wollen wir und was will das Fernsehen? Zunächst einmal wird die Fernsehfastnacht unter den Vereinen eher kritisch beäugt, scheint sie bei der ersten Betrachtung doch mit dafür verantwortlich zu sein, dass der Kampf um den Besucher in den Prunksitzungen der Vereine härter geworden ist. Man macht es dem Zuschauer im heimischen Wohnzimmer bequem, billig und äußerst flexibel. Kein lästigen Outfit, kein Eintritt, keine unbequemen Stühle, sonder Bier und Chips auf dem heimischen Sofa. Und noch ein Vorteil, man zappt einfach weg, wenn etwas kommt, was langweilig erscheint oder nicht den Geschmack des Betrachters trifft.

In der „Deutschen Fastnacht“ wird ebenfalls ein Buch vorgestellt von Günter Schenk, Karnevalsexperte und Kulturpreisträger der Deutschen Fastnacht. Hier ein Wort des Autors: Jahrhundertelang war das Fest der Narren an die Tage vor Aschermittwoch gebunden, waren Masken und Kostüme auf die winterliche Zeit konzentriert. Ein Richtungsanker für alle, die die Einmaligkeit des Festes schätzen Inzwischen sind Karneval und Fastnacht von der Krake Eventindustrie bedroht, die unter närrischen Etiketten einen Ganz-Jahres-Karneval propagiert und die Fastnacht gern zum ewigen Maskenball machen würde. Das Fest der Narren aber ist mehr als eine kommerzielle Großveranstaltung, wie Günter Schenk in seinem Buch jedem verständlich klar zu machen versucht.

Soweit, so gut. Auch wir, als KG Narrenzunft, stecken schon mittendrin, in diesem Wandel. Auf der einen Seite schreibt uns unsere Satzung vor, die Pflege und Förderung des traditionellen Brauchtums umzusetzen. Auf der anderen Seite müssen wir, als moderner Verein, den Inhalt unserer karnevalistischen Veranstaltungen auf die veränderten Bedürfnisse unserer Gäste zuschneiden. Wir haben es ja gerade gehört. Gemütlich in der Jogginghose auf der Couch, mit Bier und Chips und zack, einfach wegzappen, wenn einem gerade etwas nicht gefällt. Wie geht es mit der klassischen Büttenrede weiter? Stirbt sie aus? Wird sie durch Comedy ersetzt? Dies ist nur ein Beispiel. Die KG Narrenzunft hat bereits reagiert. Wir haben keine zwei klassischen Sitzungen mehr, sondern nur noch eine. Dafür haben wir eine Sitzung x anders von den Aktiven mittlerweile „Partysitzung“ genannt. Und es scheint anzukommen. Party; bei Tänzen und Gesang darf auch geschwätzt werden. Man muss nicht zuhören, wegzappen. Es scheint in die richtige Richtung zu laufen. Bewusst nutze ich hier den Konjunktiv. Ein hoffnungsvoller Ansatz, und sicherlich nicht der letzte den wir umgesetzt haben. Und zwar jung und alt gemeinsam. Damit unser Team gut funktioniert – sind – um nur einige Grundsätze zu nennen: Eigeninitiative, Verantwortung, Pflichtgefühl, Sorgfalt  und Zuverlässigkeit gefragt. Ich finde, es klappt schon super.  Team heißt nämlich nicht, wie ich es in einem Seminar hörte,  toll ein anderer machst! Nein, ein Team arbeitet gemeinsam, Seite an Seite – Hand in Hand. Und nur im Team können wir auch in Zukunft das Schiff „KG Narrenzunft“ auf Erfolgskurs halten und die Möglichkeiten nutzen, die Chancen ergreifen, die sich auftun für uns Narren im Karneval, im Wandel der Zeit.

Sabine Späth (Schriftführerin)